Dubrovnik

Dubrovnik – Perle der Adria

Nachdem Paris ja so ein schöner Geburtstagstrip war, überlegten wir uns in 2019, über meinen Geburtstag nach Dubrovnik zu fliegen. Kannte ich bis dato nicht, ich war mit meinen Eltern in 1978 mal in „Jugoslawien“ im Urlaub – auf Kolocep – eine ganz kleine Insel ca 1 km Entfernung zum Festland und nur wenige km nach Dubrovnik.
Dieser Urlaub ist besonders in meinem Gedächtnis geblieben, war es doch mein erster Flug und überhaupt so eine Art Urlaub – sonst sind wir immer mit dem Auto nach Österreich oder Südtirol gefahren und das war jetzt in meinen Augen ein „richtiger, großer Urlaub mit Fliegen“

Also wir Köfferchen gepackt und ab zum Flughafen – es war kurz vorher noch gar nicht ganz klar, ob ich überhaupt fliegen konnte, ich hatte mir eine richtig miese Entzündung eingefangen mit doppelseitiger Mittelohrentzündung und Paukenerguß, Stimmbandentzündung und und und. Letztendlich ließ mich der HNO fliegen mit irgendwelchen „Ohr-Dingern“ im Gepäck, die ich mir zum Start und zur Landung in diese stecken musste. Macht man ja alles.
Wir kamen abends in Dubrovnik an – Leihwagen machte für 3 Tage keinen Sinn, unser Hotel war relativ zentral und wir entschlossen uns, wenn, dann mit dem Taxi zu fahren.

Am ersten Morgen war es erst mal bewölkt, gut, wir frühstückten schön und ließen uns dann mit dem Taxi in die Altstadt fahren.

Hier erst mal ein paar Ausblicke aus dem Hotelzimmer:

Und hier in der Altstadt wurde es dann relativ schnell sonnig und warm:

Wir liefen erst ein wenig in der Altstadt umher, gönnten uns jeder einen Espresso und teilten uns einen Kinderriegel 🙂 Dann gings auf die Stadtmauer, die umrundeten wir und fanden es wirklich, wirklich sehenswert. Sie zählt als eine der am besten erhaltenen Befestigungssysteme in Europa und beinhaltet 5 Festungen sowie 16 Türme und Bastionen. Der „Eintritt“ ist mit 35 Euro pro Person zwar kein Schnäppchen, aber ich finde, der Preis ist es auf alle Fälle Wert. Unsagbar tolle Ausblicke, herrliche Fotostopps und auch die Wege sind relativ eben und sehr gut zu laufen. Die Mauer ist knapp 2 km lang, teilweise bis zu 25 Metern hoch und vollkommen erhalten, obwohl sie schon im 13. Jahrhundert erbaut wurde.

Und dann gabs auch noch solche – mir wurde nur vom Hinschauen schon ganz anders:

Wahnsinn – beim vorletzten Foto dachte ich, der bleibt an dem Felsen hängen. Aber gut unten angekommen. Gefährlich sah es trotzdem aus.

Wir liefen dann noch etwas durch die Altstadt und machten uns dann auf den Weg zurück zum Hotel – ausruhen, frischmachen und abends essen gehen. Männe hatte ein tolles Restaurant ausfindig gemacht.

Das „soon to be the birthday girl“ war glücklich und wir machten uns auf den Heimweg zurück ins Hotel, wo wir dann um Mitternacht anstossen wollten. Männe hatte (während ich am Nachmittag etwas „Augenpflege“ gehalten hatte, sehr fleissig und hatte im Hotel den „Geburtstagstisch“ organisiert und noch einiges mehr….

Tja – sooo kann man gut 54 Jahre alt werden. Und dann kam die richtige Geburtstagsüberraschung: Ich hatte ja vorher gefragt, ob es nicht möglich sei, auf den „Spuren der Vergangenheit“ zu wandeln und eventuell mit einem Bootchen oder Fähre nach „Kolocep“ rüber fahren könne. Die Antwort war „geht leider im Moment noch nicht, da noch keine Saison ist“ und da eben noch nicht täglich die Ausflugsboote hin und her fahren. Und selbst dann wäre es so, daß man in der Früh hinüberfährt und am Abend zurückkommt. Für Tagesgäste und auch Einheimische eine tolle Idee, den Tag dort mit Schwimmen und Schnorcheln zu verbringen.
Aber in meiner Erinnerung gab es ausser zwei Hotelanlagen, ein paar Eisbuden, ein Kiosk und noch ein Lebensmittelgeschäft dort nix – die Insel ist wirklich klein – ca 250 ha. Also einen kompletten Tag hätte ich da nicht verbringen wollen – bei nur 3 Tagen.

So und nun erzählte mir Männe um kurz nach Mitternacht, daß er es fertig gebracht hat, einen Bootsbesitzer ausfindig zu machen, der uns 4 Stunden zur Verfügung steht. Er würde uns nach Kolocep bringen, dann noch zur Nachbarinsel Lopud und dann wieder zurück. Ihr wisst, was passierte: Tränchen in den Augen und so… ich hab mich sooo gefreut, ich konnte in der Nacht kaum ein Auge zumachen.

Am Sonntag früh – ich war schon (oder noch) um 6 Uhr wach – nahm ich die Geburtstagsanrufe entgegen, wir frühstückten schnell und dann gings los – wir ließen uns zum Hafen fahren und kletterten auf unser Boot – ich war soooo aufgeregt.
Wir hatten strahlendes Wetter, was wollte ich außer nach Kolocep noch mehr?

Und dann bogen wir um eine Ecke und – ganz ehrlich – war da sofort wieder eine Erinnerung – ja, das war der „Hafen“ von Kolocep. Selbst den kleinen Kiosk gabs noch.

Es war ein wenig wie „Heimkommen“ – ich wußte noch, wo unser Hotel war (mittlerweile ein anderes – früher hieß es „Villen Kolocep“ und man buchte es über Neckermann Reisen – heute ist es ein TUI Hotel „TUI BLUE“.
Der Strand wurde gerade für die angehende Saison „schön gemacht“

So und nun etwas Nostalgie meinerseits:
Wir waren in 1978 einmal an diesem Strand – das war uns dann zu voll und wir marschierten – mit Schnorchel, Taucherflossen, Taucherbrille, Luftmatratze, Eimerchen und was noch alles los, um uns ein ruhigeres Plätzchen zu suchen.
Fanden wir – auf einer Mole vor einem Haus und dort ließen wir uns nieder und schnorchelten, paddelten auf der LUMA und liessen uns in der Sonne trocknen. Es war herrlich – mein Papa hatte seine Kameras dabei, unter anderem auch eine damals sehr bekannte und beliebte Sofortbildkamera. Auf der Mole spielten auch zwei Kinder und wie das mit Kindern so ist, wir brauchten keine Sprache, um uns zu verständigen, mit viel Lachen, Zeichen geben und sich einfach an die Hand nehmen verstanden wir uns super. Papa machte dann ein paar Fotos mit der Sofortbildkamera und schenkte es den Kindern. Diese verschwanden in einem Haus an der Mole und kamen mit ihrer Mama zurück.
Sie konnte recht gut Deutsch, war sehr interessiert an Papas Kameras, weil sie auch fotografierte und meine Eltern und sie unterhielten sich sehr lange. Am Abend, als wir unser Zeugs zusammensuchen wollten, gab sie uns einen Schlüssel zum Haus, im vorderen Teil des Hauses war ein Zimmer leer und sie sagte uns, daß wir dort all unser Zeugs deponieren könnten, dann müssten wir das nicht jeden Tag hin und her schleppen. Ja – sowas gabs damals wirklich.
Wir waren ab diesem Tag jeden Tag dort an der Mole, zweimal waren wir bei Familie „Francic“ – so hießen sie, abends im Garten zum Essen eingeladen. Wir Kinder hatten viel Spaß, die Erwachsenen auch und so hatten wir einen wunderschönen Urlaub, der sich wirklich in meinem Kopf festgesetzt hat.
Hier bin ich innerlich fast geplatzt vor Glück – HIER haben wir vor gut 40 Jahren einen fantastischen Urlaub verbracht – hier lebte Familie Francic. Gut, der Zahn der Zeit nagte auch an diesem Haus – und mittlerweile ist das ein Apartement Haus, ich habe leider keine Namen mehr sehen können. Und was mit der Familie Francic ist/war, konnte ich auch leider nicht efragen/ergooglen. Aber das machte nix – ich hatte meine Erinnerungen.

Wir liefen weiter zur „Steilküste“, da sind wir damals auch ins Wasser – Strand gabs/gibts dort nicht, einfach vom Felsen ins Wasser. Nach einer guten Stunden liefen wir dann wieder zurück zum Boot – ich hatte alle Erinnerungen „abgelaufen“ und war soooo voller Glück.

Such a happy birthday-bunny 🙂

Wir kletterten wieder aufs Boot und fuhren weiter zur Nachbarinsel Lopud – auch hier war noch keine Saison und dementsprechend war es ruhig und wenig los. Nichtsdestotrotz schön. Hier liefen wir auch noch eine Stunde auf und ab.

Dann ließen wir uns wieder nach Dubrovnik fahren – ich war eigentlich da schon fix und fertig -diese Freude und diese Erinnerungen. Aber wir liefen dann noch ein wenig durch die Gegend, kauften einen „Prošek – ich konnte mich an den Namen erinnern, mein Papa hatte erzählt, er hätte in diesem Urlaub mal etwas zuviel von diesem Getränk abbekommen :)))) – es ist ein süßer Dessertwein:) und sahen uns den Hafen und die Altstadt von oben an – wunderschön:

Wieder in der Altstadt angekommen, stärkten wir uns mit einem kleinen Mittagssnack und was bietet sich hier mehr an als:

Richtig: Chevapchichi – habe ich damals schon gerne und oft gegessen.

Ein weiterer Bummel durch die City – mir war nicht bewußt, daß Teile von „Game of Thrones“ hier gedreht wurden – mir war bis dahin gar nicht bewußt, daß es „Game of Thrones“ überhaupt gibt. Ist so gar nicht meines – aber muss ja auch nicht.

Eigentlich wollten wir mit der Gondel noch auf den Berg, von wo man wunderbar auf die Altstadt schauen kann, aber Ärger mit der Steuerbehörde oder Finanzamt haben dem Besitzer der Gondel die Erlaubnis entzogen, diese zu unterhalten. So sind wir dann mit dem Taxi auf den Berg und haben auch diesen Ausblick genossen:

Wir fuhren dann wieder ins Hotel um uns frischzumachen und umzuziehen und am Abend lud ich Männe zum Essen ein – wir hatten ein tolles Restaurant direkt am Hafen ausfindig gemacht und dort tatsächlich auch noch draußen einen Tisch bekommen – soooo geht Geburtstag richtig gut:

Nach einem tollen Abendessen und einem herrlichen Wein kam der Ober und ich bat um die Rechnung – er brachte sie und legte sie Männe hin. Ich erklärte dann, daß ICH heute einlade, weil es MEIN Geburtstag ist und der Ober verschwand und brachte noch zwei Gläser Champagner – wie nett ist das denn – und einen „Geburtstagsrabatt“ von 15 % bekam ich auch noch. Sooo goldig und sympathisch. Gut, gabs halt dann ein etwas dickeres Trinkgeld für ihn – aber es ist wie immer: Guter und sympathischer Service wird belohnt.
Wir liefen dann noch etwas durch die wunderschön beleuchtete Stadt und machten uns dann auf den Heimweg – ich war völlig erledigt von diesem wunderschönen Tag.

Am nächsten Tag hieß es dann auch schon wieder Koffer packen, es geht heimwärts. Normalerweise wären wir noch über den ersten Mai geblieben, aber unsere Hundepension in München war ausgebucht und wir mußten unsere beiden „Jungs“ abholen. Aber es war ein gaaaanz toller Städtetrip, Dubrovnik hat mir sehr gut gefallen, kann ich wärmstens empfehlen und der Ausflug nach Kolocep hat auch jetzt immer noch eine ganz besondere Bedeutung für mich.

Vidimo se opet Dubrovnik – wir sehen uns wieder

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